Risiko- / Schutzfaktoren

Untersuchungen haben gezeigt, dass Nachbarschaften, Stadtteile, „Sozialräume“ oder Gemeinden verschiedene Strukturen bezüglich der vorhandenen Risiko- und Schutzfaktoren aufweisen. Es geht also in der praktischen Anwendung des CTC-Konzeptes darum, eine lokal „maßgeschneiderte“ Strategie zu entwickeln, die je nach Stadtteil oder Gemeinde anders ausfallen kann. Um ein lokales Profil der Risiko- und Schutzfaktoren zu ermitteln, wird bei CTC vor allem mit einer eigens für diesen Zweck entwickelten repräsentativen Schülerbefragung gearbeitet, die durch weitere vorhandene lokale Daten und Indikatoren ergänzt wird.

Folgende Risiko- und Schutzfaktoren wurden in den jeweiligen Samtgemeinden priorisiert.

Früher Substanzkonsum

Probleme im Familienmanagement

 

Sowohl in Werlte als auch in Sögel gilt der Faktor Familie als eine entscheidende Einflussgröße für das gesunde Aufwachsen der Kinder und Jugendlichen. Der hier priorisierte Risikofaktor „Probleme mit dem Familienmanagement“ umschreibt, dass Eltern keine konsequente Erziehung leisten oder sich nicht genügend kümmern bzw. mit der Familiensituation überfordert sind. Der Faktor wurde in erster Linie basierend auf den Erfahrungen der Fachkräfte im Gebietsteam benannt. Flankierend waren erhöhte Werte bei der Haltung der Eltern zu antisozialem Verhalten und Substanzkonsum ausschlaggebend für die Priorisierung des Familienmanagements aber auch des zweiten Risikofaktors „Früher Substanzkonsum“.

Dieser Faktor ist in beiden Samtgemeinden stark erhöht. Ebenso beachtenswert ist der Umgang mit Freunden, die Problemverhalten an den Tag legen. Man geht außerdem davon aus, dass der Faktor Substanzkonsum und damit der frühe Alkoholkonsum Jugendlicher letztlich nur mit Hilfe familiärer Einflussnahme hinreichend beeinflusst werden kann.

Hier noch ein allgemeiner Überblick über die Risiko- und Schutzfaktoren sowie das Problemverhalten. In der rechten Spalte sind die Ziele notiert. Die Faktoren stehen in engem Zusammenhang mit den unerwünschten Problemverhaltensweisen, die in der unteren Tabelle dargestellt sind.

Risikofaktoren

Familie

Probleme mit dem Familienmanagement

Schlechtes Familienmanagement beinhaltet, dass Eltern kein klares Bild von dem Verhalten haben, das sie sich von ihren Kindern wünschen, dass Eltern ihre Kinder ungenügend beaufsichtigen und betreuen (nicht wissen, wo ihre Kinder sind und mit wem sie Umgang haben) und dass Eltern ihre Kinder exzessiv oder inkonsequent bestrafen. Wenn Kinder in Familien aufwachsen, die schlecht gemanagt werden, sind sie stärker gefährdet, ein Problemverhalten zu entwickeln.

Kinder/
Jugendliche

Früher Substanzkonsum

Je früher Jugendliche mit Rauchen, Alkohol- und Drogenkonsum beginnen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie im späteren Alter dieses Verhalten fortsetzen bzw. chronische Formen annehmen.

Schutzfaktor

Kinder/
Jugendliche

Interaktion mit prosozialen Peers

Dieser Faktor misst das Ausmaß an Schutz, das durch Freundschaften mit Jugendlichen ausgeht, die sich an sozialen Aktivitäten beteiligen oder gerne zur Schule gehen.

Problemverhalten

- Häufiger Drogenkonsum

- Gewalt in Form von Prügelei

Übermäßiger Alkoholkonsum in Form von Komatrinken sowie häufige Prügeleien werden in der Schülerumfrage von den Jugendlichen in Sögel und Werlte berichtet.